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Schnalzer

Neues von den Waginger Schnalzer

Momentan haben wir 4 Jugend und 5 Allgemeine Passen zum melden. Es wurden vom Stefanitag bis Faschingsdienstag insgesamt 154 Proben beim Moier- Hof ausgetragen. 

Ergebnisse vom 69. Rupertgau- Preisschnalzen in Viehausen der Jugendpass unter: schnalzer.de hier

Ergebnisse vom 69. Ruperigau- Preisschnalzen in Viehausen
der Allgemeine Pass unter: schnalzer.de hier

Ergebnisse vom 43. Preisschnalzen "Rund um den Waginger See" in Schönram. Ausrichter war Ringham,
unter: Schnalzen.de hier

Wenn man zwischen dem zweiten Weihnachtsfeiertag, dem Stephanitag, und dem Faschingsdienst in und um Waging spazieren geht, dann kann man sie oft schon hören, die Waginger Aperschnalzer, die sich wieder auf die bevorstehende Schnalzersaison vorbereiten. Es wird fleißig geprobt, denn für das anstehende „Rupertigau-Preisschnalzen“ herrscht ein reger Wettkampf zwischen den Passen in der Umgebung im historischen Rupertiwinkel.

Das Aperschnalzen ist im Alpenvorland ein alter, vorchristlicher Brauch. Über die Entstehung gibt es unterschiedliche Auffassungen. Die geläufigste Meinung ist, dass es um das Winteraustreiben gehe. Durch Lärm sollen die bösen Mächte der Finsternis und Kälte vertrieben werden. Manche Bauern wiederum glauben an einen Fruchtbarkeitsbrauch, wobei durch lautes Peitschenknallen, die unter tiefer Schneedecke schlummernde Saat zu neuem Leben erweckt werden soll. Die Goaßl, mit der geschnalzt wird, besteht aus einem kurzen Holzstiel und eine 3 bis 4 Meter lange geflochtene, sich zum Ende hin verjüngende Hanfschnur, die mit einer Lederschlinge oder einer Metallverbindung daran befestigt ist und mit alter Wagenschmiere oder Huffett in regelmäßigen Abständen bestrichen wird. Am Ende der Goaßl ist der sogenannte Bast angebracht. Zum Schnalzen braucht man Kraft, Geschicklichkeit und das „Gspür“ für den richtigen Rhythmus. Der Knall entsteht, wenn man die Goaßl über den Kopf schwingt und diese dann durch eine ruckartige Gegenbewegung schnalzen lässt. Diese wird dabei 9- bis 11-mal wiederholt. Die Schnalzer treten nicht einzeln, sondern in „Passen“ mit 7, 9 oder 11 Schnalzern an. Diese stellen sich hintereinander, mit entsprechendem Abstand, in einer Linie auf. Der Erste in der „Pass“ ist der „Aufdraher“. Er gibt das Kommando: „Heit´s gschickt? Oane, zwoa, de dritt geht a´so“.  Auf seinen ersten Schnalzer setzen nacheinander alle ein. Nach dem letzten Teilnehmer in der „Pass“ geht es wieder von vorne los, dann kommt der Aufdraher wieder, und somit entsteht ein gleichmäßiger Rhythmus. Das Kommando ist je nach Ortschaft verschieden. Bei Wettbewerben werden die Passen von sieben Preisrichtern nach einem ausgeklügelten Punktesystem bewertet. Sie hören die Schnalzer, dürfen sie aber nicht sehen, um niemanden bevorzugen oder benachteiligen zu können. Bewertet wird nach gleichmäßigem Takt und nach der Lautstärke.

Das Aperschnalzen ist den Waginger Burschen und Dirndl besonders wichtig, denn nicht überall gibt es dieses besondere Brauchtum. Geschnalzt wird diese Art des Schnalzens nur im historischen Rupertiwinkel, also zwischen Tittmoning und Piding, sowie im angrenzenden Flachgau und in der Stadt Salzburg vom Stephanitag bis zum Faschingsdienstag. Erste Aufzeichnungen über das Aperschnalzen gibt es aus dem Jahre 1730 in Gois, urkundlich belegt ist der Brauch seit 1810. Das erste Preisschnalzen fand 1936 in Maxglan statt. Zur Erhaltung dieses heimatlichen Brauchtums wurde 1957 die „Schnalzervereinigung des Rupertiwinkels“ mit Sitz in Saaldorf gegründet. Seit dieser Zeit wird das sogenannte „Rupertigau-Preisschnalzen“ jährlich in einem anderen Ort durchgeführt.

In Waging und Umgebung wurde auch schon vor dem 2. Weltkrieg geschnalzt. Es gibt eine Aufzeichnung von 1933 beim großen Trachtenfest in Bayrischzell, bei der die Waginger Schnalzergruppe auf einem Foto abgebildet ist. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde die Entwicklung des Aperschnalzens für mehrere Jahre unterbrochen. Erst nach Kriegsende trat langsam wieder eine Wiederbelebung ein, die zu ersten kleineren Schnalzertreffen führte. 1959 beteiligte sich die Waginger Schnalzergruppe mit einer Pass dann das erste Mal beim Rupertigau-Preisschnalzen in Ainring. 1960 wurde die erste Jugendpass in Waging zusammengestellt. Im Jahr 1961 richtete der Trachtenverein Waging das 8. Rupertigau-Preisschnalzen auf der Egelseer Wies´n (heute Wilhelm-Scharnow Stadion) aus. An diesem Preisschnalzen beteiligten sich damals 32 allgemeine und 6 Jugendpassen. Auch 1976 fand das große Preisschnalzen nochmal in Waging statt.

Die Schnalzerproben werden seit knapp 50 Jahren auf dem Moier-Hof in Hirschhalm abgehalten. Mit Jakob Schneider und Anton Hinterreiter sen., später Matthias Schneider und aktuell Michael Mühlbacher gibt es in Waging seit jeher Personen, die sich mit unzähligen Proben, viel Jugendarbeit und das Herrichten der Goaßln um das Bestehen der Schnalzerpassen kümmern. Zurzeit besteht die Waginger Schnalzergruppe aus 4 Jugend- und 5 Allgemeinen Passen mit insgesamt 81 aktiven Schnalzern.

Gleich zwei Jahre in Folge mussten die Schnalzervereinigung Rupertiwinkel und die Ausrichter aus Waging nun das nächste geplante „Rupertigau-Preisschnalzen“ in Waging schweren Herzens absagen. Wie bei allen anderen Großveranstaltungen machten die Beschränkungen um die Corona-Pandemie dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. „Dieses Mal wird es klappen, wir sind voller Vorfreude und zuversichtlich optimistisch“, so der Vorstand der Schnalzervereinigung Rudi Roider, der gemeinsam mit seinem Ausschuss und den Wagingern fest an den Planungen arbeitet. Denn gleich an drei Tagen wird Waging im Mittelpunkt einer der größten Brauchtumsveranstaltungen in der Region stehen. Den Auftakt gibt ein Stimmungsabend, ein „Schnoizerfestl“, mit den Jung Ottingern am Freitag, den 10. Februar 2023. An die 80 Jugendpassen werden am darauffolgenden Samstag, den 11. Februar, erwartet, ehe am Sonntag, den 12. Februar etwa 140 Gruppen der Allgemeinpassen, also den Erwachsenen an der Reihe sind. Nur 5 Minuten Fußmarsch sind es von der Schnalzerwiese bis zum Vereinsheim des GTEV D´Mühlberger Waging, in der Traunsteiner Straße, an dem extra für das Rupertigau-Preisschnalzen ein Festzelt aufgebaut wird. Dort können die Gäste bewirtet werden und die Siegerehrung mit Überreichung der begehrten Krüge stattfinden. Auch der Festleiter aus Waging, Michael Mühlbacher sieht dem Großereignis mit Vorfreude entgegen. Ihm stehen viele fleißige Helfer aus den Reihen der Schnalzer, der Trachtler und dem gesamten Ort zur Seite, um den Passen aus dem historischen Rupertiwinkel und den Besuchern ein guter Gastgeber beim 68. Rupertigau-Preisschnalzen 2023 in Waging zu sein.
Text: V.M.
 

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GTEV D`Mühlberger Waging e.V.|Vereinsheim, Traunsteiner Str. 16|83329 Waging am See

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